10 wirklich hilfreiche Hausaufgaben für den Sommer

Katharina Looks

Das beste Rezept für die Ferien: Einfach mal loslassen und Spaß haben
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Kinder haben ihre Ferien genauso nötig, wie wir Erwachsene unseren Urlaub. Wenn wir diese freie Zeit nicht durchplanen, kann es zu wunderbaren Überraschungen kommen. Die etwas anderen Hausaufgaben für die Ferien.

28.07.2015, Kolumne von Béa Beste und Daniel Bialecki

Sommercamps, Musikschulen, Sportwettkämpfe, Tagesausflüge in Museen und Zoos, Austauschprogramme, Sprachschulen, Kinderferienprogramme … Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie Kinder sinnvoll die Sommerferien nutzen können und ein Großteil der Zeit beschäftigt sind.

Doch ist der Sinn von Ferien nicht eigentlich der, dass es keinen gibt?

Wenn Kinder sich langweilen, sind sie gezwungen, Verantwortung für ihre Zeit zu übernehmen und sich selbst Aktivitäten zu suchen, die sie interessieren – und dabei sollten Computer- und Handyspiele nur eine kleine Rolle spielen. So haben Kinder die Chance, ihre wahren Interessen kennen zu lernen, Talente zu entdecken.

Natürlich gibt es viele gute Freizeitbeschäftigungen, Hobbies, die Kindern Spaß machen, Ausflüge, die die Familie zusammenschweißen. Das sollte keineswegs alles gecancelt werden. Es geht es darum, die Kinder nicht zu überfördern, darum, den Stundenplan nicht auch auf die Ferien zu übertragen. Oder wollen wir Eltern uns den wohl verdienten Urlaub mit Terminen vollpacken?

Hier haben wir unsere schönsten Lernerlebnisse für den Sommer zusammengetrommelt! Dabei haben wir uns auch daran erinnert, was wir gern als Kinder gemacht haben, aber auch darüber nachgedacht, was unseren eigenen Kindern gut tut.

Top 10 Hausaufgaben für den Sommer 

1. Mit Freunden eine Gegend erkunden, bis ins kleinste Detail … 

Einmal verstehen, was so auf einem Quadrakilometer unserer Erde los ist: egal ob am Strand, im Wald, Garten oder in der Stadt. Am besten mit Lupe, Smartphone und Kamera losziehen und schauen, was man so entdeckt: Getier? Natur? Kultur? Schätze? Wichtig: Irgendwie festhalten.

Spielen macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die geistige Entwicklung der Kinder
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2. … auch nachts: Mit den Eltern einen Nachtspaziergang machen

Bloß nicht alleine! Aber mit den Eltern und Taschenlampe im Gepäck ist eine Nachterkundung genial. Und wenn es etwas länger dauert – nicht schlimm! In den Ferien kann man ausschlafen.

3. Mindestens 10 Arten finden, wie man ins Wasser plantschen kann

Arschbombe und Köpper sind nicht alles! Und die Leiter ist langweilig … Egal ob im See oder Freibad: Wie kommt man eigentlich am Kreativsten ins kühle Nass? Das sind wichtige physikalische Gesetze, die es da zu erforschen gibt.

Rein ins Abenteuer!
© Peter Jelinek/ WWF Deutschland

4. Kirschen, Erdbeeren und anderes Obst ernten. Und auf der Stelle futtern

Es gibt Bauern, die das anbieten: Auf keinen Fall verpassen. Der Duft und der Geschmack von frisch gepflücktem Obst ist eine Erinnerung fürs Leben.

5. Ins Zeltlager fahren

Nirgends lernt man so viel übers Draußensein, in Gruppen sein, eine Gemeinschaft zu organisieren, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Und zum ersten Mal so richtig verlieben kann man sich auch.

6. Die Kinder kochen lassen

Und Kochen fängt mit den Einkaufen an! Mit den Kindern ein Budget absprechen, gemeinsam planen und sie dann losschicken. In der Küche je nach Alter dabei sein, aber am besten unauffällig am Rand, und nur einschreiten, wenn es wirklich gewünscht ist oder gefährlich wird. Nicht vergessen: Uns fällt auch mal was runter, putzen kann man später. Und: Auch unseren Kindern schmeckt nicht immer alles, was wir ihnen vorsetzen. 🙂

7. Eine Kanutour machen

Irgendein Fluss ist immer in der Nähe und meistens kann man darauf auch paddeln gehen. Das macht richtig Spaß – mit Übernachtung sogar noch mehr. Man sieht den Fluss aus einer ganz anderen Perspektive, lernt viele Tiere kennen, probiert, nur das Nötigste mitzunehmen und hat viel, viel Zeit für Themen, die einem sonst nicht so schnell in den Sinn kommen. Ach ja – ziemlich oft hat man kein Netz, ist also offline. Für Eltern manchmal fast schon eine spannendere Erfahrung als für Kinder.

Mit dem Kanu durch die Seenlandschaft – was für ein Erlebnis!
© Peter Jelinek/ WWF Deutschland

8. Burgen und Festungen anschauen

Wenn es sich dabei um mehr als eine lose Ansammlung von (wenn auch sehr sehr alten) Steinen handelt, kann das sehr spannend sein – hier wird das Leben von damals schnell greifbar und mit wenig Fantasie sogar spürbar. Viele Burgen oder Ausgrabungstätten haben gutes Material für Kinder. Ich weiß heute noch ziemlich viel über Römer und Etrusker, weil wir oft im Italienurlaub Ausgrabungen angeschaut hatten, zusammen mit einem “Was ist Was Buch”. Auch ein Audioguide mit Geräuschen ist cool!

9. Mit Kindern spielen, die nicht die gleiche Sprache sprechen

In den Ferien ist alles einfacher, auch die Verständigung: Mit rudimentären Englischkenntnissen oder nur noch mit Händen, Füßen, Grunzlauten und Malen im Sand … Alles ist erlaubt, alles macht Spaß.

10. Pfützenfangen bei Regenwetter: Platsch Hurra!

Fangen spielen mit Aus-Feldern (die Pfützen). Wer in der Pfütze steht, ist sicher und darf nicht gefangen werden. In jeder Pfütze darf nur einer stehen. Gummistiefel sind hier empfehlenswert. 

Ein paar Tipps, damit die Ferien zu einem bereichernden Erlebnis werden:

  • Die Bildschirmzeit sollte strikt begrenzt werden – je jünger die Kinder, desto kürzer die Zeit, die sie am Fernseher oder Laptop verbringen. Hier eine genaue Empfehlung zu geben, ist schwierig. Jedes Kind ist unterschiedlich und nutzt die digitalen Geräte für verschiedene Dinge. Sind sie produktiv und “daddeln” nicht nur, können Sie die Bildschirmzeit verlängern. Beispiele: Dokus, englische Serien, Sendung mit der Maus etc. im Fernsehen schauen, Lernen, Geschichten schreiben, Website programmieren, Bilder gestalten am Computer/Tablet …

  • Klare Regeln setzen: Das Handy ist für den Nachwuchs ab einem bestimmten Alter wichtig, um mit Freunden zu kommunizieren. Das sollten Sie also nicht einfach wegnehmen, sondern Regeln festlegen. Hier hilft ein Eltern-Kind-Vertrag.
  • Soziale Kontakte pflegen: Bestärken Sie Ihre Kinder darin, sich mit Freunden zu treffen oder neue kennen zu lernen.
  • Mitspracherecht: Beziehen Sie Ihre Kinder in Freizeit-Aktivitäten und Urlaubsplanungen mit ein und übertragen sie auch mal die Aufgabe, kleinere Ausflüge, die sie selbst gern machen möchten, zu organisieren. Das fördert die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der Kleinen.
  • Bereiten Sie ein paar Anregungen für die Kleinen vor – nichts zu planen, bedeutet nicht, alles komplett stillzulegen (dafür haben wir weiter unten in diesem Artikel ein paar Vorschläge).

Und wie ist das mit dem Lernen in den Ferien?

Ganz klar: Nur im Notfall mit dem Schulbuch, etwa wenn große Lücken entstanden sind. Hilfe von Experten ist dann die beste Wahl, um die Eltern-Kind-Beziehung nicht ins Wanken zu bringen.

Ansonsten gilt: Lernen geht immer, doch besonders in den Ferien sollten Kinder andere Methoden ausprobieren dürfen. Nichts spricht dagegen, zum Ende der Ferien Vokabeln mit bunten Karteikarten zu wiederholen, Lernspiele auszuprobieren oder das 1×1 durchzugehen. Solange das in einem begrenzten Zeitraum geschieht.

►Spielerisch für die Schule lernen:  Mit der mehrfach ausgezeichneten Online-Lernplattform scoyo können Kinder selbstständig und spielerisch den Schulstoff vertiefen – und sich so ohne Druck in den wichtigsten Fächern verbessern. 

Lernen bedeutet viel mehr, als nur den Schulstoff zu wiederholen. Ein gutes Beispiel ist ein Facebook-Post von dem italienischen Lehrer Cesare Catà, der gerade die Runde im Netz gemacht hat. Er sträubte sich dagegen, seinen Schützlingen, wie in Italien üblich, viele Hausaufgaben für die Ferien mitzugeben, und dachte sich 15 andere Aufgaben für den Sommer aus, darunter:

“Tanzt. Ohne Scham. Auf der Tanzfläche neben den Boxen oder alleine in eurem Zimmer. Der Sommer ist ein Tanz und es wäre albern, nicht mitzutanzen.”

Und auch wir sind uns einig: Grundschüler sollten viel mehr spielen, um zu lernen!

Wissensdurst noch nicht gestillt? Im #scoyolo-Podcast dreht sich alles um „Lernen mit Leichtigkeit” – voller Anregungen, Tipps und alle zwei Wochen neu! Jetzt gleich reinhören:

Die Autoren

Béa Beste, Bildungsunternehmerin

Bildungsunternehmerin © Béa Beste Im Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin plädierte Bildungsunternehmerin Béa Beste als Expertin im Bereich „Wie wollen wir lernen?“ für eine Lernkultur der Potenzialentfaltung und mehr Heiterkeit in der Bildung. Béa gründete 2006 die bilingualen Phorms Schulen, einige Jahre später die monatlich erscheinende Tollabox mit Materialien und Bastel-Ideen für Familien mit Kindern ab drei Jahren. Die Mutter einer erwachsenen Tochter führt den Kreativ-Blog der Tollabox als ‘Tollabea’ weiter.

Webseite: www.tollabea.de | Facebook: facebook.com/tollabea | Twitter: @TOLLABEA | twitter.com/TOLLABEA

Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo

Daniel Bialecki © scoyo Der gelernte Diplom-Ingenieur Daniel Bialecki ist seit 13 Jahren im Bereich der digitalen Wissensvermittlung tätig. Auch, weil er selbst dreifacher Vater ist, beschäftigt den 43-Jährigen vor allem, mit welchen Methoden bzw. Mitteln man unseren Kindern den Spaß am Lernen erhalten kann. Gemeinsam mit Pädagogen und renommierten Geschichtenentwicklern baute er von 2007 bis 2009 die virtuelle Lernumgebung von scoyo auf.

Twitter:@dbialecki 

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.