“Hier lern ich gern!” Wie Sie zu Hause den perfekten Lernplatz für Schüler einrichten

Katharina Looks

Am richtigen Lernplatz fallen sogar Hausaufgaben leicht.
© moll Funktionsmöbel

Schüler brauchen zu Hause einen Ort, an dem sie konzentriert lernen können. Doch wie baut man diesen Platz am besten auf? Kindermöbelexpertin Birgit Bonn verrät Tricks, wie der heimische Lernplatz zum persönlichen Produktiv-Ort wird.

Einen tollen Lernplatz für Schüler einrichten: 8 Tipps für zu Hause auf einen Blick

  • Kinder brauchen einen eigenen Arbeitsplatz im Haus, am besten in ihrem Kinderzimmer, an dem sie selbständig und konzentriert ihre Schulaufgaben machen können.
  • Richten Sie diesen persönlichen Lernplatz gemeinsam mehrere Wochen vor der Einschulung oder dem Beginn des neuen Schuljahres ein, damit Ihr Abc-Schütze genug Zeit hat, ihn ganz nach seinen Wünschen zu gestalten.
  • Eine optische Trennung zwischen Lern- und Spielbereich hilft, sich nicht vom Lieblingsspielzeug ablenken zu lassen. Ein schöner Sichtschutz aus hellen Regalen oder bunten Zimmerpflanzen kann Großes bewirken.
  • Auch eine andere Wandfarbe trennt den Arbeitsbereich vom Rest des Kinderzimmers. Helle Farben unterstützen konzentriertes Lernen.
  • Bei hellem Tageslicht lernt es sich am besten! Stellen Sie den Schreibtisch deshalb seitlich zum Fenster.
  • Für das Lernen in den Abendstunden ist eine helle und flexibel ausrichtbare Lampe sehr wichtig. Bei der Wahl des Leuchtmittels sollten Eltern auf ein natürliches Lichtspektrum und eine geringe Hitzeentwicklung achten.
  • Bei den Möbeln kommt es nicht nur auf Äußerlichkeiten an. Ergonomische und höhenverstellbare Kinderschreibtische ermöglichen Ihrem Kind eine gesunde und aufrechte Sitzhaltung.
  • Auch beim Schreibtischstuhl sollten Sie nach einem rückengerechten Modell Ausschau halten. Ihr Kind sitzt am besten, wenn seine Füße in aufrechter Haltung noch den Boden berühren.

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Einrichtung eines Lernplatzes im Kinderzimmer – ab wann?

Abenteuerbett, Kuschelecke, kindgerechter Stauraum: Ein sinnvoll eingerichtetes Kinderzimmer enthält viele unterschiedliche Funktionsbereiche. Ein ganz wichtiger Bereich bleibt bei der ersten Einrichtung allerdings naturgemäß erst einmal unberücksichtigt: Der Lernplatz.

Denn zunächst lernen die Kleinen ja “von selbst” bei allem, was sie tun – Kinder sind die reinsten Lernwunder: Bereits im Bauch der Mutter wird fleißig gelernt und in den ersten Lebensjahren wird der Lernhunger immer nur noch größer. Dann endlich steht die Einschulung bevor! Es gibt kaum ein Kind, das nicht voller Vorfreude und Zuversicht die Schule beginnt. Spätestens zum Schulbeginn sollte im Kinderzimmer nun auch ein geeigneter Lernplatz geschaffen werden.

Genug Platz für Bücher ist natürlich immens wichtig!
© pexels

Warum brauchen Schüler einen eigenen Lernplatz? Erste Hilfe gegen den Hausaufgaben-Frust

Mit der Schule kommt eine ganz neue Herausforderung auf die Kleinen zu: Methodisches Lernen. Mit einem passenden Lernplatz ist die Bewältigung der Hausaufgaben (hoffentlich) ein Kinderspiel.

In vielen Familien werden die Hausaufgaben aber oft am Küchentisch statt am eigenen Kinder-Schreibtisch erledigt. Zum einen suchen die Grundschüler stark nach Bestätigung durch die Eltern. Zum anderen wollen Eltern den frischgebackenen Schulkindern bei Problemen direkt helfen können.

 

Trotzdem sollten Eltern ihre Kinder von Anfang an daran gewöhnen, die Hausaufgaben am eigenen Arbeitsplatz zu machen. Die Erfahrung zeigt, dass tatsächlich einer der Hauptgründe für Probleme bei den Schularbeiten in einer gestörten Lernatmosphäre liegt: Zu viel gut gemeinte Hilfestellungen durch Eltern führen beim Kind nicht selten zu Frustration und vermindern das Selbstvertrauen. Zunehmend frustriert geben die Kleinen dann schleichend die Verantwortung für ihre Hausaufgaben an die Eltern ab.

Der eigene, optimal eingerichteten Lernplatz kann diese Spirale verhindern: Hier können sich Schulkinder viel besser konzentrieren und die dadurch gewonnenen Erfolgserlebnisse stützen das Selbstvertrauen. Zudem lernen sie, im eigenen Reich leichter selbst die Verantwortung für ihr schulisches Lernen zu übernehmen.

Am besten erfolgt die Umgestaltung des Kinderzimmers bereits im Vorschulalter oder spätestens in den Ferien vor der Einschulung. Denn mit dem Schulbeginn stürzen zunächst viele Neuerungen auf einmal auf das Kind (und die Eltern!) ein. Durch eine frühzeitige Umstellung kann der ABC-Schütze schon vorab den neuen Lernplatz spielerisch kennen lernen.

Wohin mit dem Lernplatz im Kinderzimmer?

Die erste schwierige Entscheidung ist oft die Positionierung des Arbeitsplatzes im Kinderzimmer. Denn hier sollte auf eine gewisse räumliche Trennung zwischen Lern- und Spielbereich geachtet werden: Optimal ist es, wenn ein Sichtschutz die beiden Zonen voneinander trennt.

So kann beispielsweise eine geschickte Anordnung von Regalen genutzt werden, um den direkten Blick auf allzu verlockende Spielzeugkisten zu verhindern. Allerdings sollte der Lernbereich auch nicht völlig “eingekammert” werden, sonst fühlt sich das Kind beengt und eingesperrt. Eine sehr gute Idee ist es daher, Zimmerpflanzen als Sichtschutz einzusetzen: Pflanzen haben nachweislich eine konzentrationsfördernde Wirkung, sind schallschluckend und sorgen obendrein für ein verbessertes Raumklima!

Auch gestalterisch kann der Lernplatz vom Rest des Kinderzimmers abgesetzt werden. So bietet es sich beispielsweise an, die Wand in diesem Bereich in einer anderen Farbe zu gestalten. Blau- und Grüntöne, vor allem aber eine helle Wandfarbe unterstützen die Lernatmosphäre.

Mehr Informationen zum Thema Schulstart gibt es hier! Jetzt gleich reinhören:

Die Möbel für den Lernplatz – worauf es ankommt

Gutes Licht ist wichtig

Wie wichtig gutes Licht ist, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Beim Lernplatz geht nichts über Tageslicht! Deshalb sollte der Schreibtisch idealerweise seitlich zum Fenster platziert werden, so dass das Tageslicht von der Seite einfällt. Für die Zeiten, in denen das Tageslicht allein nicht ausreicht, wird zudem eine helle und flexibel ausrichtbare Beleuchtung benötigt.

Energiesparlampen verbreiten allerdings ein zu schwaches Licht, besser geeignet sind z. B. LED Leuchtmittel, die Licht mit einem möglichst natürlichen Farbspektrum abgeben. Bei der Entscheidung für das Leuchtmittel aus Sicherheitsgründen darauf achten, dass die Lampe am Kinderschreibtisch nicht zu heiß wird.

Ergonomische Schülermöbel auswählen

Ist der optimale Platz im Kinderzimmer gefunden, geht es an die Auswahl der Lernmöbel. Dabei sollten Eltern ihr Hauptaugenmerk auf Ergonomie legen.

Der Kinderschreibtisch

Denn nur ergonomische und höhenverstellbare Kinderschreibtische ermöglichen eine gesunde, aufrechte Sitzhaltung, während bei flacher Platte der Rücken automatisch über das Arbeitsmaterial gekrümmt wird. Eine solche gebeugte Haltung belastet jedoch die Wirbelkörper erheblich – fatal gerade für die im Wachstum doppelt empfindliche Wirbelsäule von Schulkindern! Tatsächlich stellen Kinderärzte bereits bei Kindern schon ab der vierten Klasse immer öfter Rückenprobleme fest.

Wie man die richtigen ergonomischen Lernmöbel findet, diese optimal für das eigene Kind einstellt und was das mit stressfreien Hausaufgaben zu tun hat, zeigt dieses Video von kinderzimmer-haus.de sehr gut: 

Der Schreibtischstuhl

Dabei geht es auch um die Suche nach einem passenden Kinderstuhl. Dieser wird so justiert, dass das Kind aufrecht sitzend mit beiden Füßen auf den Boden reicht. Die Einstellung des Kinderschreibtisches kommt im zweiten Schritt hinzu. Dieser soll die aufrechte Sitzhaltung unterstützen und wird besser nach dem Stuhl auf die richtige Höhe eingestellt.

Übrigens: Auch wenn es dem stolzen (Vor-)Schulkind beim Aussuchen seines Schreibtisches meist nur auf “das Äußerliche”“ankommt: Väter und Mütter sollten auf die ergonomischen Eigenschaften und technischen Details achten. Und dies zahlt sich dann nicht nur in einer gesünderen Arbeitshaltung aus, sondern auch in einer längeren Nutzungsdauer. Denn mitwachsende und robuste Schülermöbel sind ausdauernd, ausbaubar  – und ziehen oft sogar noch mit den großen Kindern in die erste eigene “Bude” mit ein.

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Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.