“Kindersicher auf allen Geräten” – Ein Leitfaden für Eltern

Katharina Looks

Mit unserem Leitfaden machen Sie all Ihre Geräte kindersicher
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Smartphones und Tablets sind praktisch, aber auch unsicher. IT-Experte Marco Peters erklärt, welche Software und Einstellungsmöglichkeiten die verschiedenen Betriebssysteme in puncto Kindersicherung bieten.

In diesem Artikel

1. Kindersicherung Kindle

Das Kindle Fire ist das wohl beste Gerät für kleine Kinder, die noch nicht im Internet surfen. Es ist nicht nur sehr handlich und leicht, sondern verfügt außerdem über eine Vielzahl praktischer Sicherheitseinstellungen. Eltern können an diesem Gerät mit der Funktion Kindle FreeTime einen eigenen Nutzer für jedes ihrer Kinder einrichten und die Nutzung von Apps für alle Nutzer beschränken. Nachdem ein Kindle-Freetime-Account aktiviert wurde, können Eltern in den Einstellungen für die Familien-Bibliothek die Apps auswählen, die verwendet werden dürfen.

Anmeldebildschirm und Konfigurationsmenüs für Einschränkungen bei Anwendungen und Zeiten am Kindle
© Marco Peters

Kindersicherung bei Kindle Fire und Co.

Mit den neueren Versionen des Kindle (Kindle Fire und das Fire-Tablet) können Kinder nebst Büchern und Apps auch auf Webseiten und Filme zugreifen. Deswegen sind hier auch die Möglichkeiten der Konfigurierung etwas umfangreicher. Über die Einstellungen können Eltern direkt die passwortgeschützte Kindersicherung aufrufen. Hier können dann per Klick unter anderem Funktionen wie “Surfen im Internet”, “Soziale Netzwerke” und “Amazon Video” eingeschränkt werden.

2. Kindersicherung Apple

Das sicherste Gerät für Kinder ist in vielerlei Hinsicht der klassische Mac. Hier sind die Einstellungsmöglichkeiten sehr ausgereift. Am Mac lässt sich ein eigener Kindernutzer anlegen, der Zugriff auf Apps und Webseiten beschränken, ein zeitliches Nutzungskontingent festlegen und es gibt eine spezielle Kindersicherung.

Kindersicher mit Codesperre, App-Einschränkungen und zugelassene Websites auf iOS-Geräten
© Marco Peters

3. Kindersicherung Microsoft

Microsoft stellt mit “Family Safety” eine kostenlose Software für die Kindersicherung zur Verfügung. Leider hat Family Safety einen entscheidenden Nachteil – eine echte Internetsperre ist nicht möglich. Auch wenn sich eine Nutzungsdauer einstellen und der Zugriff auf einzelne Webseiten beschränken lassen, können sich die Kinder unendlich viele Spiele runterladen oder über die “News-App” jede Nachrichtenseite herunterladen, auch wenn eine Internetsperre mit der Whitelist, einer erstellten Liste von Kinderinternetseiten mit unbedenklichem Inhalt, eingestellt wurde. Daher können Nachrichteninhalte und Bilder aufgerufen werden, die für das Kindesalter nicht geeignet sind.

Kindersicherung bei Microsoft 10

Mit Windows 10 hat Microsoft dieses Manco zumindest teilweise verbessert: “Family Safety” ist nun über die Benutzerkonteneinstellungen erreichbar. Hier können Eltern für ihr Kind ein eigenes Benutzerkonto einrichten. Das Programm erstellt bei Bedarf einen wöchtentlichen Aktivitätsbericht. Dieser zeigt dann die besuchten Webseiten, welche Apps und Spiele heruntergeladen und gespielt wurden und wie lange ihr Kind vor dem Computer saß. Von hier aus können Eltern wie zuvor bestimmte Webseiten blockieren und auch Beschränkungen für Apps und Spiele festlegen.

4. Kindersicherung Android

In Sachen Sicherheit für Kinder liegen die Android-Geräte weit hinter den anderen Anbietern. Apps lassen sich nur an Android-Tablets beschränken, werden vor ihrer Veröffentlichung nicht geprüft, der Internetzugang lässt sich nicht abschalten, Webseiten können nicht beschränkt werden und ein direkter Support wird nicht angeboten. Zumindest ein Kinder-Nutzer (“Eingeschränktes Profil”) lässt sich auf dem Tablet einrichten – auf Android-Smartphones geht das wiederum nicht.

Kindersicherung über Apps

Leider funktionieren manche Apps unter dem eingeschränkten Profil nicht. Hier muss dann eine App für die Kindersicherung herhalten. Im “Google Play Store” finden Eltern eine große (und kostenlose) Auswahl. Am besten bewertet wurden hier die beiden Apps “Kids Place” von kiddoware und “Kids Zone” von Out of the Park Apps.

Fazit

scoyo-Tipp: Beim Konflikt-Thema “Regeln aufzustellen”, kann ein Eltern-Kind-Vertrag helfen.

Über den Autor

Marco Peters (36) ist zweifacher Vater und gelernter Informationselektroniker, Unternehmer und Experte im Bereich Digital Business und IT-Lösungen. Was ihn antreibt, ist Ordnung und Sicherheit für seine Kinder auf allen digitalen Geräten herzustellen, um ihnen einen entspannten Umgang beizubringen. Dieses Anliegen wurde und wird in seiner beruflichen Praxis einem permanenten Belastungstest unterzogen: Peters ist heute Geschäftsführer seines Beratungsunternehmens Solutionbar in München und leitet u.a. Seminare und Workshops zu Themen wie “E-Mail Chaos vermeiden” oder “Daten sicher verschlüsseln”.

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Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.