Ja, nein, vielleicht? Belohnungen für Kinder

Katharina Looks

Belohnungen für Kinder
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Es fühlt sich richtig gut an, wenn wir etwas geschafft haben. Manchmal scheint die Aufgabe vorher aber so groß, dass wir eine Extraportion Motivation brauchen: Eine Belohnung kann dann helfen.

In diesem Artikel

Belohnungen sind ein stark umstrittenes Thema, einige sehen in ihnen nur ein Instrument zur Manipulation von Kindern, andere setzen sie auch als Erziehungsmittel ein. Erziehungs-Guru Jesper Juul etwa hält Belohnung für die postmoderene Form der Bestrafung. Er erklärt, dass Eltern ihre Kinder mit Belohnungen manipulieren und bestechen und ihnen somit ihr Misstrauen aussprächen, von sich aus kooperativ und anpassungsfähig sein zu können.

Eigene Ziele setzen, individuelle Belohnungen überlegen

Insgesamt sollten Belohnungen und damit verbunden auch Bestrafungen natürlich kein dauerhaftes Erziehungsmittel sein, vor allem nicht, um ein Kind zu erwünschten Verhaltensweisen zu bringen und unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.

Manchmal allerdings bedarf es aber einer starken Motivation, besonders, wenn die bevorstehende Aufgabe groß und anstrengend erscheint oder wir nicht besonders viel Lust darauf haben, sie aber erledigt werden muss. Belohnungen und auch die Aussicht darauf setzen in unserem Gehirn Glückshormone frei, wir fühlen uns gut und voller Tatendrang.

Steht eine sehr wichtige Klassenarbeit bevor und muss ich mich darauf intensiv vorbereiten? Müsste ich mal wieder so richtig bei mir ausmisten und unbenutzte oder kaputte Dinge entsorgen? Neben der Aussicht auf eine gute Note oder mehr Ordnung kann eine Belohnung helfen, sich zu motivieren und durchzuhalten.

Dabei sollte sich die Belohnung am besten nicht auf konkretes Ergebnis beziehen (“Für eine 1 im Test darf ich ins Kino gehen.”), sondern lieber auf einen Prozess, die dahinter stehende Anstrengung und Mühe sollte belohnt werden (“Ich setzte mich jetzt hin und lerne eine Stunde konzentriert, danach gönne ich mir ein Eis.”) Die Zielsetzung darf dabei gerne anspruchsvoll, aber realistisch und machbar sein. Nur so macht das ganze Sinn und auch Spaß.

Bei jüngeren Kindern können Sie gemeinsam überlegen, welche Ziele es sich setzen und wie es sich belohnen möchte. Je älter die Kinder sind, desto mehr Eigenverantwortung sollten sie tragen dürfen: Sie können sich eigene Ziele stecken und bei Bedarf mit etwas belohnen, dass ihnen Freude macht und sie motiviert.

Das Familienglas: Belohnungen à la Carte

Ein Familienglas für alle
scoyo

Neben einer individuellen Belohnung haben wir eine besondere Idee für Familien, die zwischendurch für Motivationsschübe sorgt: ein Glas mit kleinen Belohnungskärtchen, die Sie vorher gemeinsam beschriften.

Besonders schön sind dabei Ideen, die den Familienzusammenhalt fördern, wie ein kuscheliger Filmabend, zusammen das Lieblingsessen kochen oder ein gemeinsamer Ausflug.

Wer sich besonders bei etwas angestrengt hat, darf ein Kärtchen ziehen und dann zum Beispiel bestimmen, welcher Film geschaut wird oder ob das selbstgemacht Popcorn dazu süß oder salzig sein soll.

Sie haben auch eine schöne Idee, wie Sie sich und Ihre Familie mal so richtig belohnen können? Schreiben Sie uns gerne Ihre Anregungen in den Kommentaren!

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.